Hans-Peter Klie
HANS-PETER KLIE
Einladung zur Ausstellungseröffnung
Ausstellung vom 12. Mai - 11.August 2024
Eröffnung: Samstag, 11. Mai 2024 16.00 Uhr
Einführung von Dr. Martin von Ostrowski, Berlin
"Pathosformeln im Jetzt"
Donnerstag, 6. Juni 2024:
17.30 Uhr Katalogpräsentation, Führung durch die Ausstellung mit Hans-Peter Klie
18.30 Uhr Vortrag mit Diskussion - Prof. Dr. Michael Stahl, Althistoriker, Ihlow:
Samstag, 10. August 2024:
16.00 Uhr Finissage
Vortrag mit Diskussion - Hans-Peter Klie, Kolochau:
Die Ausstellung kreist mit Fotoarbeiten, Skulpturen, Objekten und Texten um ein, philosophisch betrachtet, sehr weites Feld. Es geht um die „Zeit“ und die drei Aspekte, die gemeinhin mit ihr verbunden werden:
Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft – und um all die Implikationen, Relationen und Deutungen, die wir mit diesen Begriffen aus unserer Position im gegenwärtigen „Jetzt“ verbinden.
Der Ort, das Kunstgussmuseum Lauchhammer, verhandelt auf den ersten Blick die Vergangenheit, will zwischen Kunst, Handwerk und Technik so etwas wie „lebendige Geschichte“ vermitteln, also das Gewesene in der Gegenwart nutzbar, verstehbar machen und es wohl auch - in die Zukunft gedacht - für kommende Generationen bewahren und wirkmächtig machen.
Als Hans-Peter Klie zum ersten mal das Museum besuchte, stellte sich für ihn, weit über die Faszination, die von den ausgestellten Objekten ausging, ein Gefühl, eine Anmutung ein – als wären diese Skulpturen nicht aus Gips oder Metall, sondern aus lebender, geistiger Materie. Der Titel versucht dies in einem Aspekt zu benennen. Als seien es „schlafende Hunde“, denen man da gegenüber stand. Dieses Sprichwort meint im Allgemeinen, dass man an gewisse Dinge nicht rühren sollte, um nicht etwas aufzuwecken oder zu aktivieren, dessen Wirkung, Tragweite und Bedeutung nicht überschaubar sei und das im schlimmsten Fall unheilvolle Folgen haben könnte.
Was wäre denn das?
Vergangenes zu bewahren, es im Gegenwärtigen zum Leben erwecken und für die Zukunft präsent zu halten, ist ein Anliegen, das viele Museen teilen. Ist es einfach nur die verborgene aber verlorene Poesie in den Dingen, die es zu erhalten gilt? Ist es ein Stück Romantik? Ist es das, was Joseph von Eichendorff in der „Wünschelrute“ benennt? ... Schläft ein Lied in allen Dingen, die da träumen fort und fort, und die Welt hebt an zu singen, triffst du nur das Zauberwort...
Oder gibt es in den Dingen andere, vergessene, aus dem Blick geratene, auch unheilvolle Seiten, die man besser weiterschlafen ließe? Oder die man in den Blick nehmen sollte?
Friedrich Nietzsche, der große, weiterhin gültige Kulturkritiker, blickt am Ende seines Schaffens in den Dionysos-Dithyramben in den Abgrund, sie markieren den Übergang in die dunkle Sphäre seiner Krankheit, in den Wahnsinn.
Im Gedicht „Die Wüste wächst“ bringt er programmatisch auf den Punkt, was noch im Menschen, seiner Welt, seinen Dingen und seinen „Machenschaften“ verborgen ist, welche Wüste sich auftun und wachsen kann. Ohne dass wir es bemerken?
Die Wüste wächst: weh dem, der Wüsten birgt!
Stein knirscht an Stein, die Wüste schlingt und würgt.
Der ungeheure Tod blickt glühend braun
und kaut –, sein Leben ist sein Kaun...
Vergiß nicht, Mensch, den Wollust ausgeloht:
du – bist der Stein, die Wüste, bist der Tod...
(Quelle: Friedrich Nietzsche: Werke in drei Bänden. München 1954, Band 2, S. 1243-1248.)
"SCHLAFENDE HUNDE [di:ˈ vy:stə ˈvɛkst]" wird als Ausstellungsprojekt in vollem Umfang im Kunstgussmuseum Lauchhammer gezeigt.
Parallel dazu ist es in Teilen in der Kolochauer Präsentation "Trialog" - bis zum 31. August 2024 zu sehen. Eröffnung in Kolochau am Samstag, 4. Mai und 5. Mai von 11 - 18 Uhr. Siehe Info auf dieser Webseite unter "aktuelles".
info@kunstgussmuseum-lauchhammer.de
www.kunstgussmuseum-lauchhammer.de
Dienstag bis Freitag 10 - 17 Uhr
Sa, So und Feiertage 13 - 17 Uhr